Fest etabliert; das „Fest zwischen den Jahren“. Seit vielen Jahren kommt der FSV zwischen Weihnachten und Neujahr zusammen und feiert die vergangene Saison. Dazu laden wir typischerweise auch unsere befreundeten Fliegerkameraden aus Mössingen und Umgebung ein. Auch passive, ausgeschiedene, ehemalige und Gönner des Vereins sind zu Gast.
Seit mehreren Jahren wird der Abend durch einen Vortrag von unserem Ehrenvorsitzenden Wolfgang Nickel verschönert. Er erzählt als Zeitzeuge aus den Anfängen der Fliegerei in Tübingen.
Seit 1950 gibt es den Tübinger Flugsportverein. Fliegerische Tätigkeiten in Tübingen wurden bereits ab 1928 verzeichnet. Wolfgang berichtet zunächst aus der Vorkriegszeit – viele Dinge, auch das Fliegen, waren damals getrieben von kriegerischer Motivation und Gesinnung. Das aber interessierte die Tübinger Piloten nicht – sie waren begeistert vom Fliegen. Von Politik und Krieg wollten sie damals nichts wissen.
Wolfgang hat Bilder, Dokumente und Geschichten mitgebracht, die auch den heute jungen Mitgliedern den Mund offen stehen lassen. So zum Beispiel die eine Geschichte; er selbst war noch ein junger Bub, als er und seine Kameraden sich dazu entschieden haben (ganz ohne Fluglehrer!), eine Runde fliegen zu gehen. Sie machen also in der Schule blau, holen sich einen Flieger aus der Halle, ziehen ihn auf dem Hänger quer durch Tübingen, gehen auf den Tübinger Spitzberg und drehen dort eine Runde. Nie kam es raus – heute absolut undenkbar.
Beeindruckend: bereits in jungen Jahren war der Tübinger Flugsportverein, was sportliche Leistungen angeht, vorne dabei. Der Grundstein wurde also schon früh gelegt. So gelangen bereits 1968 Zielrückkehrflüge von 300km vom Farrenberg aus. Geflogen wurde seinerzeit mit einem Zugvogel. Damals eine Rießenleistung, heute ein eher mittelmäßiger Flug.
Aber auch schlechte Zeiten gab es beim FSV: so brannte nach einer Faschingsfeier – bis heute ist ungeklärt wieso genau – die Werkstatt vollständig ab. Die Werkstatt wurde in Eigenleistung wieder aufgebaut. Der unglaubliche Einsatz der Mitglieder von damals ist verdanken, dass der FSV heute auf solch eine gute Basis zurückgreifen kann. Unsere Vorgänger waren fleißig. Auch Flugzeuge wurden in Eigenleistung gebaut. In den Jahren 1952 bis 56 wurden 20000h Stunden der Mitglieder erbracht.
Ein Highlight aus der jungen Vereinsgeschichte; 2007 fliegt Klaus Kalmbach vom Farrenberg aus den ersten 1000km-Flug.
Wolfgang, Danke für deinen interessanten Vortrag. Wir hoffen, du kannst diese Vortragsreihe noch viele Jahre weiterführen.