Mein Alleinflug: Der perfekte Saisonabschluss

dominik Am 30.10.2016 um 14:40 Uhr war es soweit. Der perfekte Saisonabschluss.

Wir trafen uns am Morgen auf dem Flugplatz und dachten uns: „Schnell in die Luft, das Tal noch im Nebel, die Sonne schon auf dem Berg.“ Gesagt, getan – ich war von dem mir gebotenem Anblick überwältigt. Wir flogen über einem Meer aus Nebel, welcher das gesamte Tal bedeckte. Nach zwei Starts, meinte Julian: „Dirk macht mit dir den Checkflug für deinen Alleinflug. Du fliegst nachher vielleicht alleine.“

Das war der Zeitpunkt, an dem meine bisherige Ausbildung nochmal komplett an mir vorbeizog. Begonnen hatte sie doch erst am 07.08.2016. Bis heute stehen 60 Starts und 19 Flugstunden in meinem Flugbuch. Ich frage mich, ob die beiden das ernst meinen? Bin ich bereit und traue ich mir das zu? Na klar, das ist das, was ich seit ich denken kann machen will! Fliegen! Frei wie ein Vogel!

Also auf zum Checkflug. Mit Dirk mache ich einen normalen Windenstart, gefolgt von einer Langsamflugübung, einer Trudelübung und einer Landung aus ungewohnter Position. Nach der Landung bringen wir den Flieger an den Start zurück und ein wenig später wird es ernst. Ich steige in das Flugzeug, mache mich abflugbereit.
In diesem Moment wird es mir doch etwas mulmig in der Magengegend. Fluglehrer Julian neben mir, und eben nicht mehr hinter mir , gibt mir letzte Instruktionen und wir gingen den Flug noch einmal durch.

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Dann das Signal „Fertig“! Einklinken und auf die Winde warten. Angespannt, konzentriert und voller Emotionen erfolgt der Start. Das Seil klinkt aus und ich denke mir: „Du hast es geschafft! Du fliegst den Vogel alleine!“
Nach 5 Minuten die Meldung zur Landung. Ich dachte; Jetzt wird es nochmal spannend! Der Anflug ist ruhig und die Landung erfolgreich.

Nach dem Stillstand brauchte ich erst ein paar Sekunden um meinen ersten Alleinflug zu realisieren. Es folgten zwei weitere Starts im Alleinflug. Beide waren voller Emotionen, Anspannung und überragender Freude.

Nach der letzten Landung steigt man aus und weiß, man hat es geschafft: Ich bin Alleinflieger! Alle legen für einen Moment den Flugbetrieb nieder, gratulieren und wollen dem Alleinflieger auf den Hintern „klatschen“. Ich glaub, ich bin aus dem Grinsen nicht mehr rausgekommen und meine Emotionen muss ich erstmal verarbeiten. In gut 3 Monaten zum Alleinflieger – das hatte ich mir nicht träumen lassen!

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